Die Trendwenden der Bundeswehr

24. April 2019

Referent/in: Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Dr. Hans-Peter Bartels

Foto: Deutscher Bundestag


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Kameraden,

wir laden Sie sehr herzlich zu unserer dritten Vortragsveranstaltung im Jahr 2019 ein, die wir mit Unterstützung des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. (VdRBw) und der GSP (Sektion Delmenhorst) für Sie veranstalten wollen.

Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Dr. Hans-Peter Bartels, hat am 29. Januar 2019 seinen Jahresbericht 2018 an Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble übergeben.

Die aktuelle Situation der Bundeswehr stellt große Herausforderungen an alle Beteiligten. Nach einer langjährigen Periode des Abbaus befindet sich die Truppe seit ca. drei Jahren wieder in einer Situation der Verstärkung, Stichwort „Trendwenden“.

„Vieles muss und soll besser werden, damit die Soldatinnen und Soldaten zur kollektiven Verteidigung in Europa beitragen und zugleich an multinationalen Kriseneinsätzen außerhalb des Nato-Gebiets teilnehmen können“, schreibt Dr. Bartels in seinem aktuellen Bericht. Kritikpunkte wie die „Verwaltung des Mangels bleibt Alltag“, die „Überorganisation von allem und jedem“ und „Bürokratiemonster Bundeswehr“ zeigen dringende strukturelle Arbeitsfelder auf.

Auf der materiellen Seite werden Einsatzfähigkeit und Verfügbarkeit von Waffensystemen wie z.B. der Leopard-2-Kampfpanzer, die U-Boot-Flotte, die Eurofighter-Jagdflugzeuge, die Tornados, die Hubschrauber und die Marinetanker sowie die Munitionsbestände und die Nachrüstungsprogramme für den neuen Schützenpanzer „Puma“ angesprochen. Die Situation der persönlichen Ausrüstungsgegenstände und der Infrastruktur sei ebenfalls teilweise desolat.

Der Anstieg der meldepflichtigen Ereignisse im Bereich Rechtsextremismus sei eine „Folge einer verstärkten Sensibilisierung durch die öffentlich diskutierten Vorfälle“, in denen es um das Traditionsverständnis der Bundeswehr und die Grundsätze der Inneren Führung“ geht. Das Bewusstsein für das Thema sexuelle Belästigung in der öffentlichen „MeToo“-Debatte sei auch in der Bundeswehr deutlich gestiegen.

Die notwendigen „Trendwenden“ in den verschiedenen Bereichen der Bundeswehr stellen eine sehr komplexe, aber auch dringende Thematik für eine erfolgreiche Zukunft der Truppe dar.

Wir freuen uns sehr, den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Dr. Hans-Peter Bartels, bei uns in Oldenburg begrüßen zu dürfen. Informationen zu seiner Person entnehmen Sie bitte der beigefügten Vita.

Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Dr. Hans-Peter Bartels

Vortrag und Diskussion: „Die Trendwenden der Bundeswehr“

Mittwoch, 24.04.2019 um 20.00 Uhr

Schloss, Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg

Wie immer sind uns auch Ihre Angehörigen, Freunde und Bekannten herzlich willkommen. Ganz besonders freuen wir uns über interessierte junge Zuhörer und Gäste. Bitte geben Sie daher diese Einladung auch gerne weiter.

Mit freundlichen Grüßen

Marcus Schröbel, Vorsitzender

Vita Dr. Hans-Peter Bartels, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages

Hans-Peter Bartels (SPD) ist seit Mai 2015 Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages. Zuvor war er 17 Jahre lang Abgeordneter im Bundestag und dort seit Januar 2014 Vorsitzender des Verteidigungsausschusses.
Seinen Wahlkreis Kiel hat er seit 1998 fünf Mal in Folge direkt gewonnen.
Bartels gründete zu Beginn der ersten rot-grünen Regierungskoalition 1998 gemeinsam mit anderen Newcomern eine neue politische Strömung in der SPD-Bundestagsfraktion, zwischen Parteilinken und Parteirechten, sie nennt sich Netzwerk Berlin. Die Gruppe gibt seither u.a. die politische Zweimonatsschrift „Berliner Republik“ heraus.
Mit aktuellen Sachbüchern meldete sich Bartels bei grundsätzlichen Streitthemen zu Wort, in der Debatte über die Ideologie des Marktradikalismus mit „Victory-Kapitalismus“ (2005), in der Debatte über die militärischen Aspekte der Verantwortung Deutschlands in der Welt mit „Wir sind die Guten“ (2012).
Lange beschäftigte sich Hans-Peter Bartels mit der Europäisierung der Verteidigungspolitik. Das Fernziel einer „Europäischen Armee“ ist inzwischen im SPD-Grundsatzprogramm und im Koalitionsvertrag der Großen Koalition zwischen CDU/CSU und SPD verankert. Bartels wirkte mit an dem von Javier Solana verantworteten Report „More Union in European Defence“. Er ist Mitherausgeber des Sachbuches „Strategische Autonomie und die Verteidigung Europas – Auf dem Weg zu einer Europäischen Armee?“ (2017), das eine kompakte Analyse der sicherheitspolitischen Debatten über die Zukunft der GSVP in den EU-Mitgliedstaaten bietet.
Bartels, Jahrgang 1961, hat Politikwissenschaft studiert (Dr. phil.), ist verheiratet mit der Politikjournalistin Susanne Gaschke und hat eine Tochter.